Vielleicht kann sich noch der ein oder andere an den Tatort Krimi „Chateau Mort“ aus Konstanz erinnern. Es schien eine Wette zu geben, die Schauspieler so oft wie möglich „Annette von Droste-Hülshoff“ sagen zu lassen – und das in voller Länge. Na gut, die wirklich volle Länge wäre „Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica Freiin von Droste zu Hülshoff“ gewesen, dann hätte der Tatort Überlänge gehabt.
Diese vielleicht bedeutendste deutsche Dichterin aus dem 19. Jahrhundert starb im Revolutionsjahr 1848 am Bodensee. Ihre Kindheit und Jugend verbracht hat sie jedoch in einer Wasserburg bei Münster, die natürlich „Burg Hülshoff“ heißt. Und auch diese Wasserburg wurde für uns zum Ausflugsziel. Es lohnt sich vor allem dann, wenn man etwas für die Schönheit von Gärten und Parklandschaften übrig hat.
Links mit weiteren Informationen:
Wikipedia Eintrag zu Annette von Droste-Hülshoff
Über diese Brücke kam das Kind, das später zur Dichterin werden sollte, aus dem Hinterausgang des Hauses in den Garten. Heute ist hier ein gepflegter Park, damals gab es zumindest noch zusätzlich einen Gemüsegarten. So erfährt man beim Rundgang im Museum des Hauses vom mitgeführten Bandgerät.
Die junge Anette durfte auf Wunsch ihrer Mutter am Unterricht der Brüder teilnehmen und bekam dadurch eine zu dieser Zeit für eine Frau außergewöhnliche Bildung. Der Unterricht fand in der Bibliothek des Hauses mit Parkblick statt.
In der Phantasie sieht man das kleine Mädchen über das weitläufige Gelände streifen. Hinten im Wald ist ein kleines Häuschen versteckt. Dachte sie vielleicht, dass dort eine böse Hexe wohnt wie bei Hänsel und Gretel?
Das Besondere an der Wasserburg Hülshoff war für uns, dass wir sie nach dem Museumsbesuch aus der Sicht der Menschen gesehen haben, die in vergangenen Zeiten darin wohnten. Ich lasse daher der Dichterin das letzte Wort:
„Du Vaterhaus mit deinen Thürmen, Vom stillen Weiher eingewiegt, Wo ich in meines Lebens Stürmen So oft erlegen und gesiegt: -, Ihr breiten laubgewölbten Hallen, Die jung und fröhlich mich geseh'n, Wo ewig meine Seufzer wallen Und meines Fußes Spuren stehen.“
– Annette von Droste-Hülshoff
Für dijenigen, die sich gerne noch etwas näher mit schönen Wasserburgen Fotos beschäftigen möchten, gibt es nun noch zwei Spiele dazu: